48 Tage, oder auch 6 Wochen. Komisch, wenn ich die Zahl der Tage höre und auch lese kommt es mir im Vergleich zu der Wochenzahl irgendwie wenig vor. Doch nach genau dieser Anzahl an Tagen ohne Zucker kann ich euch sagen, sie zuckerfrei zu leben ist, im wahrsten Sinne des Wortes, kein Zuckerschlecken 😉
Ich beneide die Menschen die keinen sogenannten Sweet tooth haben. So wie ich mit dem Fernseher aufgewachsne bin, so auch mit Schokolade, Fertiggerichten und anderen versteckten Zuckerfallen. Und nein, ich mache meiner Familie hiermit absolut keinen Vorwurf! So weiß ich nun nach den 6 Wochen dass sogar in Lebensmitteln, bei denen man es nicht vermutet Zucker drin.
Auch ist meine Familie geprägt von der Lebensmittelindustrie und der Werbung. Das sie es somit an mich weitergeben, war ja vorhersehbar und somit kann ich es Ihnen nicht unebedingt ankreiden.
Mein Körper, mein Tempel
Doch ich kann es mir ankreiden mit fast 30 zu wissen was ich meinem Körper die ganze Zeit zuführe und nichts ändere. Das Wissen (und ja nicht nur Galileo sagt… 😉 ) ist für uns alle zugänglich. Und das die Lebensmittel Industrie ihren Produkten Zucker unterschiebt um uns abhängig zu machen ist ein offenes Geheimnis. Wie gesagt, auch Lebensmittel wo wir keinen Zucker erwarten würden!
Aller Anfang ist schwer
Bereits Anfang Juni hatte ich meinen ersten Versuch gestartet. Ganze 17 Tage verzichtete ich auf industriellen Zucker. Was dann kam? Das Southside 😀 Gut, mein Ziel war auch bis dahin wieder etwas in shape zu kommen. Man weiß ja nie wen Frau dort kennen lernt 😉
Nach dem Festival bin ich schnell wieder rückfällig geworden. Aus einer Schoko Ausnahme und der ein oder anderen Fastfood Gönnung schlich sich so still und heimlich wieder schlimme Gewohnheiten an. Die Droge Zucker hatte wieder die Überhand über mein Essverhalten gewonnen. Mein Stoffwechsel war gefühlt im Keller und meine Figur nach nur wenigen Wochen wieder in einem, für mich, schlimmen Zustand in dem ich mich nicht wohl fühlte.
Let the Challenge begin
Sieg der Lebensmittelindustrie?
Nein! Denn eines wusste ich, es ging mir so viel besser, als ich auf Zucker verzichtet hatte! Also wusste ich was zu tun war. Erneuter Verzicht auf Zucker! Doch Leute, so einfach wie es ist diese Zeilen zu schreiben oder zu lesen, so einfach ist es absolut nicht. Mindestens 5 bis 6 Anläufe habe ich gebraucht, bis ich körperlich und mental stark genug war um das Ding durch zu ziehen!
Tatsache, in der Gabentisch im Nachbarbüro war zu oft zu verlockend und hinzu kommt dass ich eine Frau und Stressesserin bin. Perfekte Vorraussetzungen also 😀 Doch dann vor genau 48 Tagen war mein Körper und Verstand Konstellation perfekt, als ich das Transformation Video der YouTuberin Mykie entdeckte das meinen Nerv traf. Das die richtigen Auslöser bei mir drückte es zu starten. Ja was eigentlich? Ich hatte nie geplant wie lange es gehen sollte. Viele versuchen sich ja an diesen 40 Tages Challenges, doch ich bin ein Wettkampf Mensch, mein Ziel war es, in erster Linie, die 17 Tage zu schlagen.
Die 4 Tage Hürde
Ich weiß nicht wie es beim Drogen Entzug oder beim Abgewöhnen von Zigaretten ist, aber bei Zucker, bei Zucker sind Tag 3 und 4 die erste Hürde. Kopfweh. Schlappheit. Stimmungstief. Das sind die Symptome mit denen die meisten genau in diesen Tagen zu kämpfen haben. Der Körper reagiert auf den Zucker Entzug.
Klasse! Sie haben ihr erstes Ziel erreicht 🙂 Was man nun braucht ist die Unterstützung der unmittelbaren Mitmenschen (ich habe meine Kollegen gebrieft mich vom Gabentisch zu vertreiben, sollte ich je darum herum schleichen!) und am besten Scheuklappen. Denn der Wille mag zwar groß sein, doch das Fleisch ist sehr gerne schwach 😉
Von was ich bisher nichts halte, weil es bei mir einfach nicht funktioniert, ist es sich ein besonderes Stück Süßes zu Hause aufzubewahren um sich dann damit zu belohnen wenn man es geschafft hat. Sich mit dem zu belohnen, von dem man versucht loszukommen ist irgendwie paradox, nicht? Macht also keinen Sinn!
Was hat sich während der 6 Wochen verändert?
Was ich schon nach circa 10 Tagen gemerkt habe: Ich konnte ohne Probleme am Süßigkeitenregal vorbei laufen OHNE Gelüste zu haben. Oder auch am Fastfood Ständen die einen mit den leckeren Gerüchen versuchen zu locken. Das war für mich bislang unvorstellbar! Aber ist nun Realität <3
Kleiner Tipp
Den Tipp habe ich von einer Freundin bekommen: Grüner Tee.
Kein Scheiß. Dank den Bitterstoffen im grünen Tee, hat man weniger Lust auf Süßes! Das hat mir mega während der zweiten Halbzeit geholfen:)
Auch sind generell die Gelüste so gut wie weg. Gut, mein Manko ist ich bin eine Frau. Eine Frau im besten Alter mit einem leider gut funktionierenden Hormon Haushalt…. -.-‚ Heißt, kurz vor meinen Tagen, wenn die Hormone umschwingen sind die Gelüste da, auch wenn nicht so stark wie davor. Aber kein Obst ist vor mir sicher 😀
Komischerweise habe ich das Gefühl das mein Stoffwechsel erst jetzt so langsam die Veränderung mitbekommen hat. Vielleicht bekommt er auch Unterstützung von den kälter werdenden Tagen, denn erfahrungsgemäß nehme ich im Herbst/ Winter einfacher ab.
Aber erst jetzt sehe ich so langsam kleine Veränderungen an meiner Figur. Komischerweise ging das bei meinem ersten Zucker Entzug schneller. Ich bin mal gespannt wie sich das weiter entwickelt.
Generell kann ich sagen dass ich mich fitter und irgendwie wohler fühle. Meine Haut (ich kann gerade nur vom letzten Mal sprechen, da ich momentan aus anderen Gründen Hautprobleme habe) dankt es mir sehr. Sie wurde wirklich besser 🙂
Auch wenn es schwer ist, man am Anfang herausfinden muss, was man essen kann und was nicht, ich kann es jedem nur raten der seinem Körper etwas gutes tun möchte.
Wie geht es nun weiter?
Um ehrlich zu sein werde ich so weiter machen wie momentan. Nach diesen 48 Tagen werde ich keinen Schlussstrich ziehen und sagen. „So, 6 Wochen sind um. Das wars jetzt, jetzt kann ich ja da weitermachen wo ich davor aufgehört habe.“ Das wäre wie mit dem Belohnungsessen – totaler Unsinn.
Ja ich hatte überlegt einen krassen Cheat Day zu machen und das ganze für YouTube als Vlog festzuhalten, wie ich es bei einer Fitness Bloggerin gesehen habe. Doch warum das Ganze das ich jetzt erreicht habe mit einem Schlag zunichte machen?
Einem trockenen Alkoholiker bietet man ja auch nicht nach dem 3 monatigen Entzug an nun mit einem Schlückchen darauf anzustoßen.
Zudem muss ich euch gestehen dass ich Angst habe. Ja Angst. Angst davor wieder Rückfällig zu werden. Nach wie vor ist Zucker eine Droge für den Körper. Klar, vielleicht nicht so schädigend wie Alkohol, Marihuana oder gar Chrytal Meth. Doch kann man genauso leicht einen Rückfall haben. Und das möchte ich nicht. Zumindest momentan, bis ich mich so gefestigt fühle dass ich wieder mir einen kleinen Happen von etwas dass Industriezucker versetzt wurde zu mir nehmen kann.
In diesem Sinne,
Rock on!